17. Dezember 2022

Tunesien: Bei den heutigen Parlamentswahlen dürfte Präsident Kaïs Saïed (der 2021 das Parlament aufgelöst und seither per Dekret regiert hatte) seine Macht festigen, denn die großen Parteien haben zum Boykott aufgerufen und es kandidieren vor allem parteiungebunden KandidatInnen. Laut der größten JournalistInnengewerkschaft wurde kritische Berichterstattung über den Wahlkampf verhindert.
https://www.orf.at/#/stories/3298044/

Nigeria/Hamburg: Der nigerianische Botschafter, der Generaldirektor der Nationalen Behörde für Museen und Denkmäler Nigerias, der Hamburger Kultursenator und die Direktorin des Museums am Rothenbaum (MARKK) haben im Hamburger Rathaus einen Vertrag “zur vollständigen Eigentumsübertragung und zur Rückgabe“ von 179 Benin-Bronzen unterzeichnet. “Die 179 in Hamburg befindlichen Benin-Bronzen sind im städtischen Haushalt nach Angaben des Senats mit einem Gesamtwert von 58,7 Millionen Euro verzeichnet.“ Zwei Drittel werden tatsächlich zurückerstattet, die ersten davon gestern Freitag. Das restliche Drittel wird als Leihgaben in Hamburger Museen bleiben.
https://www.jungewelt.de/artikel/441207.hamburg-gibt-erste-benin-bronzen-an-nigeria-zur%C3%BCck.html
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-gibt-erste-Benin-Bronzen-an-Nigeria-zurueck,beninbronzen108.html

Äthiopien/Saudi-Arabien: Laut Amnesty International wurden seit 2017 in Saudi-Arabien hunderttausende ÄthiopierInnen inhaftiert und z.B. solche, die zu protestieren wagten, gefoltert. “Mindestens zehn Betroffene seien seit vergangenem Jahr in Haft gestorben.“ 30.000 sollen sich derzeit noch in Haft befinden. Auch abgesehen von Folter sind die Haftbedingungen schlecht: nicht genügend Wasser und Nahrung, überfüllte und unhygienische Örtlichkeiten, mangelnder Zugang zu medizinischer Versorgung… Die Gesamtzahl der ArbeitsmigrantInnen in Saudi-Arabien soll sich auf 10 Millionen belaufen.
https://www.derstandard.at/story/2000141866105/aethiopische-migranten-laut-amnesty-in-saudi-arabien-misshandelt




16. Dezember 2022

USA/Polizist/Totschlage einer Afroamerikanerin: Nicht wegen Mordes, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, sondern wegen Totschlags wurde in Texas der weiße Polizist Aaron Dean gestern Donnerstag von einem Geschworenengericht schuldig gesprochen. Das Strafmaß wird später festgelegt, es könnte 20 Jahre betragen. Atatiana Jefferson hatte 2019 “mit ihrem Neffen ein Videospiel gespielt und draußen Geräusche gehört, weshalb sie ihre Waffe nahm und zum Fenster ging“, wo sie von Aaron Dean erschossen wurde.
https://www.orf.at/#/stories/3297908/