12. November 2022

Äthiopien/Tigray: Addis Abeba und die TPLF haben sich darauf geeinigt, in Tigray humanitäre Hilfe mit sofortiger Wirkung wiederaufzunehmen. Außerdem werden die TPLF-Truppen alle schweren Waffen abgeben, während sich bis aufs äthiopische Heer alle militärischen Kräfte aus Tigray zurückziehen werden.
https://www.derstandard.at/story/2000140790335/aethiopien-und-rebellen-einigen-sich-auf-humanitaere-hilfe-fuer-tigray

Achille Mbembe: Der “Westen“ habe ein Problem mit der Wahrheit. Und mit der Entwicklungshilfe könne nun aufgehört werden – 60 Jahre fruchtloses Experimentieren sind genug. Achille Mbembe im Falter-Interview. Nötig ist heute vor allem ein planetares Bewusstsein, auch für die Klimakrise. Aber “heutzutage wollen die Menschen Grenzen. Sie wollen sich zurückziehen und unter sich leben.“ Gerade deswegen.
Falter 45/22 vom 09.11.2022




11. November 2022

Ägypten: Die Deutsche Bahn hat den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte unterzeichnet: 8,1 Mrd Euro fürs Betreiben des in Ägypten unter Führung von Siemens im Entstehen begriffenen Hochgeschwindigkeitsnetzes plus Lieferung von Zügen etc. Mit circa 2.000 km wird es sich um das sechstlängste solche Netz weltweit handeln. Großaufträge wie dieser (oder der an Siemens) “bringen nicht nur Profit, sie ermöglichen es der Bundesrepublik auch, ihren Einfluss in Ägypten zu konsolidieren“, wo sie zuletzt gegenüber China stark ins Hintertreffen geraten war.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9079

Herkunftssprache/Afrikanische Diaspora-Kinder: Am Mittwoch, den 23. November 2022 von 18-20h bietet Narud e.V. (Netzwerk für Teilhabe und nachhaltige Entwicklung) ein Zoom-Workshop an unter dem Titel “Förderung der Herkunftssprache in der Familie und auf dem Bildungsweg afrikanischer Kinder in Deutschland – Kritische Reflexion“. Anmeldung unter:
safe@narud.org (Webseite des Vereins: www.narud.org)

Namibia/Deutschland: Der Genozid an Herero und Nama Anfang des 20. Jahrhunderts sei kein Genozid gewesen, weil die Völkermordkonvention von 1948 nicht rückwirkend angewandt werden darf. Und für die EinwohnerIhnen afrikanischer Kolonien hätten nicht dieselben Regeln gegolten wie für die EinwohnerInnen der zivilisierten Welt, so könnten auch die Genfer Konvention von 1864 und die Haager Landkriegsordnung von 1899 nicht zur Anwendung kommen. Das sind die Gründe, warum Berlin den Genozid an Herero und Nama noch immer nicht uneingeschränkt anerkennt und keine Entschädigungen zahlt. Um sich aus ihrer historischen Verantwortung herauszuwinden, das Thema ein für alle Mal vom Tisch zu haben, dabei die Gegenseite mit Krümeln abzuspeisen, gab es 2021 unter Ausschluss der Organisationen, die Herero und Nama vertreten, bilaterale deutsch-namibische Verhandlungen, die im Mai 2021 mit dem Paraphieren der sog. Versöhnungsvereinbarung endeten. Aufgrund heftiger Proteste vonseiten der Herero und Nama wurde diese von namibischer Seite aber nie unterzeichnet. Berlin weigert sich aber, neu zu verhandeln. So bereiten Ovaherero Traditional Authority (OTA) und Nama Traditional Leaders Association (NTLA) nunmehr eine Klage gegen die Versöhnungsvereinbarung in Namibia vor, da diese “Namibias Verfassung ebenso bricht wie das Völkergewohnheitsrecht“.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9080