20. August 2022

Somalia: Al-Schabaab hat vorgestern (Freitag) Abend einen Anschlag auf das Hotel Hayat in Mogadischu verübt, einem auch bei RegierunsvertreterInnen beliebten Treffpunkt. Nach dem Zünden zweier Autobomben dürften die Djihadisten das Hotel nach wie vor besetzen und Geiseln halten. Berichte sprechen von mindestens sechs Toten sowie neun Verletzten, darunter zwei PolizistInnen. Es ist“ der erste größere Anschlag seit dem Amtsantritt von Präsident Hassan Sheikh Mohamud im Mai“.
https://www.orf.at/#/stories/3281712/
https://www.derstandard.at/story/2000138411016/geiselnahme-in-hotel-in-mogadischu

Mali: Bamako ist in der ‘Satten Welt‘ nicht mehr salonfähig seit es “sich neokoloniale Bevormundung verbeten, die Souveränität des Landes behauptet und die Kooperation mit Russland gesucht hat“. Zwei Junge Welt-Artikel berichten und kommentieren das schlechte Verhältnis Malis zu Frankreich, Deutschland und der Côte d’Ivoire. Generell gilt: “Kriegsverbrechen von NATO-Truppen sind – wenn sie denn publik werden – bestenfalls ein Versehen in sonst edelmütiger Mission, die Russen aber töten allein mit Vorsatz.“ Seit die Pariser Militäroperation Barkhane aus Mali hinausgeworfen worden ist, hat sich Bamako Russland zugewandt. In der Auseinandersetzung mit der Ex-Kolonialmacht Frankreich sind die rezenten Vorwürfe der Spionage – auch zugunsten der TerroristInnen – und die daraus abgeleitete Forderung einer UNO-Sicherheitsratssitzung ein weiterer Eskalationsschritt.
https://www.jungewelt.de/artikel/433368.minusma-mali-kontert-kolonialisten.html
https://www.jungewelt.de/artikel/432858.raus-aus-mali.htm




19. August 2022

Kenia: Trotz der im Gefolge der Präsidentschaftswahlen vom 9. August aufgetretenen Spannungen verspricht der scheidende Präsident Kenyatta einen “reibungslosen Machtwechsel“. Wie bei allen Wahlen seit 2002, ist auch die heurige umstritten – der knapp unterlegene Kandidat Raila Odinga erkennt die offiziellen Ergebnisse nicht an und wird sie vor Gericht anfechten (dafür hat er bis Montag Zeit) und Kenyatta hat dem Wahlsieger William Ruto bisher nicht gratuliert. Anders als 2007/08 ist es dieses Mal jedoch nicht zu Gewalt und Ausschreitungen gekommen.
https://www.orf.at/#/stories/3281582/

Ruanda/Großbritannien: Das Ausschaffen von Asylansuchenden aus dem Vereinigten Königreich nach Ruanda sorgt weiter für Aufregung. Das Höchstgericht in London urteilte nun, dass ein Großteil zweier interner Berichte des Außenministeriums zur Menschenrechtslage veröffentlicht werden muss. Darin sind das Foltern und außergerichtliche Töten von Oppositionellen Thema und auch das Rekrutieren von Flüchtlingen für bewaffnete Einsätze in Nachbarländern.
https://www.derstandard.at/story/2000138374202/ruanda-gutachten-zu-migrationsdeal-muessen-grossteils-offengelegt-werden