19. Februar 2021

Rohstoffabbau auf Kosten von ArbeiterInnen und Umwelt: Bergbau im Dienst der EU ist destruktiv. BankWatch, eine Partnerorganisation des österreichischen Südwinds, hat im Jänner die Studie “Raw Deal“ herausgegeben. Der Bericht belegt mehrere konkrete Fälle drastischer Arbeitsrechtsverletzungen im Bergbau- und Metallurgie-Sektor. Zwei davon betreffen Afrika. Um die EU-Gesundheitsstandards zu umgehen, wird in der Chelopech-Mine in Bulgarien abgebautes Gold zum Einschmelzen nach Namibia geschickt – in Europa würden dabei geltende Arsen-Grenzwerte überschritten –, bevor es in verarbeiteter Form zurück in die EU gelangt. Und dann sind da die von der Europäischen Investmentbank (EIB) finanzierten Bergbauprojekte im Senegal, die sich nicht um die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards kümmern undn was die Menschenrechte betrifft, auf due diligence-Prüfungen verzichten.
“(G)esundheits- und umweltschädlichen Abbaupraktiken müssen ein Ende haben. Die EU-Kommission muss daher eine konkrete Schutzstrategie vorlegen (…). Auch Österreichs Bundesregierung ist gefragt, sich auf EU-Ebene für wirksame Schutzbestimmungen und ein strenges Lieferkettengesetz stark zu machen.“
“Raw Deal“ ist unter bankwatch.org/raw-deal herunterladbar.
https://www.suedwind.at/presseaussendungen/2021/neuer-bericht-zeigt-massive-umwelt-und-arbeitsrechtsverletzungen/




17. Februar 2021

G5 Sahel-Gipfel: Unter dem scharfen Titel “Schinder halten Hof“ gibt Arnold Schölzel in der Jungen Welt einen Kürzest-Überblick über das französische (und sekundär auch deutsche) militärische Engagement im “formal unabhängigen Kolonialgebiet“ im Sahel. “2013 ließ sich Paris von Mali ‘zu Hilfe‘ rufen, seitdem hat man dort an die 5.000 französische Soldaten am Hals.“ “Die für die Katastrophe (in Mali-Niger-Burkina, GL) verantwortlichen Schinder aus Westeuropa (…) luden am Montag und Dienstag in der Hauptstadt des Tschad, N’Djamena, ihre Satrapen vor, die Staatschefs der G-5-Sahelstaaten.“ Weder das französische noch die beglückten afrikanischen Völker sind glücklich über den Militärbeistand. Aber sogar wenn Macron sich nächstes Jahr wiederwählen lassen will, die ‘freie Welt‘, so die Conclusio, kann nicht anders als bombardieren.
https://www.jungewelt.de/artikel/396586.schinder-halten-hof.html