9. Oktober 2022

Gambia: Nach Einnahme von Husten-/Erkältungssäften der indischen Pharmafirma Maiden Pharmaceuticals Ltd sind laut Gambias Gesundheitsministerium 69 Unter-5-Jährige gestorben. Laut WHO könnten diese Säfte akutes Nierenversagen ausgelöst haben.
https://www.derstandard.at/story/2000139810112/immer-mehr-tote-nach-einnahme-von-verunreinigtem-hustensaft-in-gambia




8. Oktober 2022

Macrons Afrikapolitik: Seit seinem Amtsantritt bemüht sich Macron mit nur teilweisem Erfolg um eine Zäsur in der Afrikapolitik seines Landes, um ein Narrativ, welches “den politischen Willen zu Veränderungen im Verhalten gegenüber den ehemaligen Kolonien demonstriert.“ Dabei spielt das Abgehen von der “kolonialen“ Franc CFA-Währung eine große Rolle (die Einführung des “ECO“ ist allerdings noch wenig vorangekommen). In Afrika hat sich Macron nicht-frankophonen Staaten verstärkt zugewandt. In der französischen EZA ist der Afrika-Fokus sehr stark ausgeprägt – 18 der 19 Fokusländer sind afrikanisch. Auf symbolischer Ebene wurde Erinnerungs- und Vergangenheitspolitik betrieben, bei Restitution von Raubkunst und Aufarbeitung der Geschichte Frankreichs in Algerien und seiner Rolle beim Genozid in Ruanda wurden Fortschritte erzielt.
Im Sahel und insbesondere in Mali hingegen betätigte sich Macron als “Sachwalter einer geerbten und letztlich gescheiterten Militärintervention“, Teil einer Politik, bei der militärische Operationen (s. Barkhane/bei Auslandsmilitäreinsätzen hat das Parlament nichts zu sagen und Opposition und Öffentlichkeit reihen sich stets hinter dem Staatschef ein) bzw. Präsenz (Stützpunkte in Côte d’Ivoire, Dschibuti, Senegal, Tschad) wesentliche Rollen spielen. Dabei ist es zu gravierenden Fehleinschätzungen gekommen, insbesondere bezüglich “der galoppierenden antifranzösischen Stimmung in der Region“.
Der Rausschmiss aus Mali stellt eine Zäsur der französischen Afrikapolitik dar, “die Schwachstellen französischer Afrikapolitik (wurden) offengelegt wie etwa den widersprüchlichen Umgang mit autoritären Herrschern, ineffektive militärische Ansätze und ungebrochene Bevormundung und Paternalismus.“ In Mali wurden “tiefsitzende politische und gesellschaftliche Frustrationen über die seit 1960 anhaltende »blockierte Entkolonialisierung« zur Eruption gebracht, die sich auch in anderen Staaten der Region zunehmend Bahn brechen.“
https://www.swp-berlin.org/publikation/frankreichs-afrikapolitik-unter-praesident-macron