9. November 2022

Senegal/Klimawandel: Das Land ist weltweit am achtstärksten vom Meeresspiegelanstieg betroffen. Die Auswirkungen sind schon heute unübersehbar, werden in Zukunft aber noch deutlich ärger werden. Senegal trägt kaum zu den Ursachen für den Klimawandel bei, leidet aber überdurchschnittlich darunter. Dass die Schuldigen für ihre Schuld zahlen, wird bei COP27 zwar von manchen gefordert werden, ist jedoch nahezu ausgeschlossen, weil schuld sind die reichen Länder. Der Falter-Artikel bringt Impressionen, z.B. auch von der Fischarmut des Ozeans für die kleinen Fischer, denen EU- und andere Flotten kaum etwas übriggelassen haben.
Falter 44/22 vom 01.11.2022

Kolonialsoldaten.: Unter dem Titel “Unfreie Befreier. Wie afrikanische Soldaten den Zweiten Weltkrieg gewannen“ berichtet Charlotte Wiedemann in den Blättern für deutsche und internationale Politik 9/2022 über die bis heute kaum anerkannte wichtige Rolle, die in den Kolonien nicht immer freiwillig rekrutierte Soldaten im 2. Weltkrieg unter fortbestehenden rassistischen Verhältnissen spielten.
Blätter für deutsche und internationale Politik 9/2022, pp.113-120




8. November 2022

Namibia/EU: Ein angeblich unmittelbar vor der Unterzeichnung stehendes Abkommen mit Brüssel soll den Abbau seltener Erden (Lithium, Kobalt und Graphit) in Namibia beträchtlich erhöhen. Insbesondere die Batterien für Elektroautos bedürfen solcher Rohstoffe. Außerdem soll das Abkommen mit der EU auch die Produktion grünen Wasserstoffs umfassen. Die namibische Zivilgesellschaft ist jedoch skeptisch, was die Vorteile des Abkommens betrifft – die europäische Seite könnte sehr viel mehr profitieren als die namibische.
https://www.deutsche-afrika-stiftung.de/press/kw-44-2022-zukunftsplanung/

Ägypten: UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat Alaa Abd al-Fattahs sofortige Freilassung gefordert. Der Computerprogrammierer, Blogger und Aktivist ist seit 7 Monaten in Hungerstreik und nahm nur 100 Kalorien täglich zu sich. Seit vorigem Dienstag aß er gar nichts mehr und seit Sonntag trinkt er auch nichts mehr. Auch Emmanuel Macron, Rishi Sunak und Olaf Scholz haben “am Rande der Weltklimakonferenz“ die Freilassung Alaa Abd al-Fattahs gefordert.
https://www.orf.at/#/stories/3292886/

Kenia/China: Ist es ein Fall von Schuldenfallendiplomatie? Das von China finanzierte 3,8 Mrd Euro-Bahn-Riesenprojekt, das bisher Mombasa an der Küste mit dem Landesinneren verbindet (und in Zukunft Nairobi noch mit Kampala/Uganda, Juba/Südsudan, Addis Abeba/Äthiopien und Kisangani/Kongo-Kinshasa verbinden soll), kreiert entgegen der Erwartungen keine Einnahmen, sondern schreibt Verluste. Wird es Kenia zahlungsunfähig machen?
https://www.derstandard.at/story/2000140596687/china-investiert-in-kenia-wirtschaftsmotor-oder-schuldenfalle