29. Juni 2022

Libyen: Ein neuer UNO-Bericht zu den libyschen Lagern kommt zum Schluss, dass dort “Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Mord, Folter, illegale Gefangennahme, Vergewaltigung und andere ‘unmenschliche Taten‘ begangen werden“. Es gäbe zahlreiche Beweise, dass MigrantInnen “‘systematisch’ willkürlich festgehalten werden.“
https://www.orf.at/#/stories/3273733/

Somalia: In den Krankenhäusern sind laut Save the Children die Betten für schwer mangelernährte Kinder ausgegangen und diese müssen in Zelten, Konferenzräumen oder sogar auf Matratzen im Freien behandelt werden. Die Dürre- und Hungerkrise eskaliert schneller als erwartet.
https://www.derstandard.at/story/2000137019018/kaum-noch-krankenhausbetten-fuer-hungernde-kinder-in-somalia




28. Juni 2022

Melilla/Marokko: Der Marokkanische Verein der Menschenrechte (Association marocaine des droits humains – AMDH) schätzt die Zahl der MigrantInnen, die am Freitag beim Versuch nach Melilla einzudringen, umkamen, auf 37 – die marokkanische Regierung gibt nur 21 zu. Auf dem Friedhof in Nador sollen Massengräber ausgehoben werden, wo vermutlich die Toten schnell zum Verschwinden gebracht werden sollen, ohne Obduktion oder Identifizierung geschweige denn Rückgabe an ihre Verwandten, die internationale NGOs fordern. Zugang zu den circa 70 Verletzten in den Spitälern ebenso wie zum Friedhof wird JournalistInnen verwehrt. Der spanische Premier Pedro Sánchez hat dafür Marokko für die “außerordentlich gute Arbeit“ der delegierten EU-Abschottung gedankt. Das extrem brutale und teils illegale Vorgehen der marokkanischen Sicherheitskräfte scheint ihn nicht zu kümmern.
https://www.jungewelt.de/artikel/429279.m%C3%B6rderische-abschottung-mord-im-eu-auftrag.html

Women of Colour/USA/Abtreibungsurteil: Schwarze Frauen und andere “Women of Colour“ sind die Hauptbetroffenen des Urteils des US-Höchstgerichts (Roe vs. Wade-Grundsatzurteil von 1973), welches das Recht auf Abtreibung aufgehoben hat. Bereits bisher waren die USA dasjenige Industrieland, wo am meisten Frauen bei der Geburt starben (wobei der Anteil schwarzer Frauen 3-mal so hoch ist wie bei weißen Frauen). Diese Todesrate könnte sich nun noch weiter verschlechtern. Für die Betroffenen erhöht sich jedenfalls auch das Risiko von Armut und finanziellen Notlagen. DemokratInnen machen Druck auf Präsident Biden, das Recht auf Abtreibung landesweit zu verankern. Ob der das genug will und wenn ja auch schafft?
https://orf.at/stories/3273309/

NATO/Afrika: Im Zuge ihrer fortschreitenden “Globalisierung“, also ubiquitären Ausdehnung, will die NATO neue Partnerländer stärker miteinbeziehen. Wurde „“Weißafrika“ (Ägypten, Algerien, Tunesien, Marokko, Mauretanien) im Rahmen des sogenannten “Mediterranean Dialogue“ schon ab 1994 eingebunden, so wurde in der Folge insbesondere auch eine stärkere Einbeziehen Südafrikas angedacht. Morgen Mittwoch beginnt ein NATO-Gipfel in Madrid.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8961