7. Oktober 2022

Kamerun/Deutschland: Rudolf Duala Manga Bell, ab 1908 König der Duala, wurde 1914 von den deutschen Kolonialbehörden in einem Scheinprozess zum Tod verurteilt und hingerichtet. “Zuvor hatte er den Widerstand gegen die rassistisch motivierte Zwangsenteignung und -umsiedlung der Duala, die Wohnvierteln nur für Weiße weichen sollten, mit dem Widerstand anderer Bevölkerungsgruppen in der Kolonie zu verbinden versucht.“ Während er nun in Ulm (wo Bell Ende des 19. Jahrhunderts ein Jahr lang aufs Gymnasium gegangen war) mit der Benennung eines Platzes geehrt wird, hat Berlin ihn weder rehabilitiert noch seine Nachkommen entschädigt. Während damals deutsche Unternehmen die Kolonie hemmungslos ausplünderten, “war das Deutsche Reich in Westafrika längst als besonders brutal operierende Kolonialmacht berüchtigt.“
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9045

Äthiopien: TPLF (Tigray) und die Zentralregierung aus Addis sollen dieses Wochenende in Südafrika zu von der Afrikanischen Union vermittelten Friedensgesprächen zusammentreffen. Dass die TPLF nun nicht mehr auf den zuvor gestellten Vorbedingungen für solche Gespräche besteht, wird als Zeichen ihrer Schwäche interpretiert.
https://www.derstandard.at/story/2000139748525/ueberraschende-verhandlungen-ueber-frieden-in-aethiopien




6. Oktober 2022

USA/Migration: 2012 war unter Obama jungen Zugewanderten zwar keine Einbürgerung, aber eine begrenzte Aufenthalts- und eine Arbeitserlaubnis gewährt worden – diese Deferred Action for Childhood Arrivals (DACA)- Verordnung hat seither circa 700.000 die Abschiebung aus den USA erspart. Jetzt wurde sie von einem Berufungsgericht gekippt. Biden meinte daraufhin, es sei “‘höchste Zeit‘, dass der Kongress den Betroffenen einen dauerhaften Schutz gewährt“.
https://www.orf.at/#/stories/3288364/