13. August 2021

Islamisierung: Sozialistische Politik hat in Afrika nirgends lange genug gewirkt, um soziale Sicherheit für weite Bevölkerungskreise einzurichten. Der folgende Neoliberalismus hat die Lage der Bevölkerungsmehrheiten verschlechtert. “Zur Renaissance der Religion kam es, weil immer größere Teile der Bevölkerung in prekären Verhältnissen lebten und von den mit dem Westen verbundenen, reich gewordenen Golfstaaten – allen voran Saudi-Arabien und Katar – mit Almosen versorgt wurden. Verteilt wurde und wird diese Sozialhilfe nicht über den Staat, sondern über die Moscheen.“ Während Algerien nach einem Jahrzehnt Bürgerkrieg zu einer Art Friede zurückfand, bot der Islamismus im Sahel Frankreich dort die Möglichkeit militärischen Einschreitens in seinen Ex-Kolonien.
Junge Welt – Beilage “Marx in Afrika“ 4.8.2021

Äthiopien/Eritrea: Die Tigrayische Volksbefreiungsfront (TPLF) und die Auseinandersetzung der TPLF mit dem äthiopischen Zentralstaat aus eritreischer Sicht. Angefangen damit, wie Zenawi (von der Eroberung der Macht in Addis Abeba durch die TPLF bis zu seinem Tod 2012 Premierminister) sich den USA anbiederte und zum willfährigen Sachwalter von US-Interessen wurde, dafür im Gegenzug “Handlungsfreiheit in ganz Äthiopien und Finanzierung“ erhielt. “Äthiopien avancierte zwischen 1991 und 2018 zum größten Empfänger finanzieller Hilfsleistungen in Afrika.“ Der derzeitige Krieg sei einzig die Schuld der TPLF, Auslöser war “der Überfall von TPLF-Spezialkommandos auf das in Tigray stationierte Northern Command der Äthiopischen Streitkräfte. TPLF-Chef Debretsion begründete den Überfall ebenso wie Raketenangriffe auf eritreische Städte mit dem ‘international anerkannten Prinzip des Präventivschlags zur Selbstverteidigung’.“
Junge Welt – Beilage “Marx in Afrika“ 4.8.2021




11. August 2021

Sudan: Karim Khan, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), hat bei einem Khartum-Besuch von Außenministerin Mariam Al-Sadiq Al-Mahdi das Versprechen erhalten, dass der Sudan den ex-Staatschef Omar al-Bashir sowie andere mutmaßliche Kriegsverbrecher an den IStGH ausliefern wird.
https://www.derstandard.at/story/2000128854233/sudan-soll-ex-praesident-bashir-an-internationalen-strafgerichtshof-ausliefern

Äthiopien: Laut einem heute Mittwoch veröffentlichten Amnesty International-Bericht setzen “Angehörige der äthiopischen Streitkräfte, des eritreischen Militärs, der paramilitärischen Spezialpolizei der Region Amhara und der amharischen Miliz Fano (…) sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe ein“. Berichtet werden Vergewaltigungen, Gruppenvergewaltigungen, sexuelle Versklavung, Verstümmelung der Genitalien und andere Folterformen.
https://www.derstandard.at/story/2000128829248/amnesty-weit-verbreitete-gewalt-gegen-frauen-im-tigray-konflikt