9. Dezember 2022

Namibia/Deutschland: Für die zukünftige Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff bzw. grünem Ammoniak hat Berlin im Rahmen einer 2021 mit Windhoek vereinbarten “Wasserstoffpartnerschaft“ für das 10 Mrd Euro-Enertrag-Projekt in Lüderitz/Namibia eine wichtige Rolle vorgesehen. Laut diesem GFP-Artikel könnte es gut sein, dass nur Deutschland und Namibia entgegen seiner Hoffnungen gar nicht von diesem Projekt profitiert. Zudem bestehen Bedenken von ökologischer Seite, da das Enertrag-Projekt im Nationalpark Tsau Khaeb angesiedelt ist. Nahe Lüderitz befand sich vor etwas mehr als einem Jahrhundert auch eines der Konzentrationslager, die im Zuge des deutschen Genozids an Herero und Nama eingerichtet wurden. Bezüglich Genozids ist ein Unterzeichnen der im Vorjahr ohne Vertretung der Betroffenen bzw. ihrer Nachkommen ausgehandelten Versöhnungsvereinbarung in Windhoek vom Tisch – die namibische Regierung verlangt vielmehr neue Verhandlungen und fordert angeblich 73 Mrd USD an Entschädigungszahlungen. Berlin hat sich bisher nur bereiterklärt, weiterhin Entwicklungshilfe circa im bisherigen Ausmaß zu leisten, weigert sich aber beharrlich, Reparationen zu zahlen.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9106

Kenia: Die Autorin des Artikels hat sich auf die Suche gemacht nach Lketinga Leparmorijo, dem Ex-Mann der Schweizer Bestsellerautorin Corinne Hofmann. Diese hatte den damals 20-jährigen Samburu bei einer Urlaubsreise in Mombasa kennengelernt und war mit ihm in sein Zuhause im Norden des Landes gezogen, hatte eine Tochter geboren – und war nach drei Jahren mit dieser wieder zurück in die Schweiz gezogen bzw. vor der wachsenden Eifersucht ihres Mannes geflohen. Das darüber geschriebene Buch heißt falscherweise “Die weiße Massai“ – Massai sind bekannter und daher verkaufsfördernder als Samburu. Das Buch wurde zum Bestseller, erntete aber auch vielfach Kritik – es sei kolonialistisch, hieß es zum Beispiel. Lketinga Leparmorijo lebt noch heute von der Viehzucht (Kühe, Ziegen) und hält Kontakt mit seiner Tochter, vor allem via WhatsApp.
https://www.derstandard.at/story/2000141503681/lketinga-leparmorijo-der-ex-mann-der-weissen-massai




8. Dezember 2022

Serbien/Burundi/Tunesien: Auf Druck der EU hat Belgrad seine Abkommen über Visafreiheit mit Burundi und Tunesien gekündigt, letzteres bestand seit 1957. Teil der von Brüssel geforderten Maßnahmen, um unerwünschte Migration in die Europäische Union zu unterbinden.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9105