8. Juli 2022

Angola: Ex- und Langzeit-Präsident Jose Eduardo dos Santos ist heute Freitag in einem Spital in Barcelona 79-jährig gestorben. Die angolanische Regierung erklärt ob dieses Verlustes “dieser historischen Figur“ ihren großen Schmerz und ihre Bestürzung. Er hätte “ viele Jahre lang mit Klarheit und Humanismus (das Schicksal) der angolanischen Nation“ geleitet.
https://www.orf.at/#/stories/3275203/

China/Afrika: “Palast-Diplomatie“ wird genannt, was China in mehreren afrikanischen Staaten tut und getan hat: Paläste für PräsidentInnen, Regierungssitze, Ministerien, Parlamente, Fußballstadien bauen und sie dann dem Staat schenken, als “Symbol(e) der Freundschaft“. 187 sollen es sein, diese ganz oder teils von Beijing finanzierten und gebauten staatlichen Gebäude, zuletzt das unlängst an Simbabwe übergebene Parlament ein bisschen außerhalb von Harare. Unter den Geschenkempfängern finden sich neben Simbabwe u.a. Burundi, Guinea-Bissau, Kongo-Brazzaville, Lesotho, Malawi, Mosambik, Sudan, Togo, aber auch die Afrikanische Union (Sitz in Addis Abeba) und die Ecowas (Hauptquartier in Nigeria, noch in Bau befindlich).
https://www.nzz.ch/international/chinas-palast-diplomatie-in-afrika-ld.1692436




7. Juli 2022

Weltordnung & Globaler Süden: Der Versuch der G7 unter Führung Washingtons, eine neue Bipolarität Demokratien (G7 & FreundInnen) vs. Autokratien (Russland, China & Co) einzurichten, wird von den Ländern des Globalen Südens bisher nicht mitvollzogen. Für diese ist der Krieg in der Ukraine eine Krise unter mehreren. Z.B. erregen afrikaweit vor allem die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsicherheit Besorgnis. Dabei gilt: “Wer auch immer für die Blockade von 20 Mio Tonnen Getreide in den ukrainischen Schwarzmeerhäfen verantwortlich ist – bei einer weltweiten Getreideproduktion von 2,8 Mrd Tonnen im Jahr 2021/22 und Reserven von 560 Mio Tonnen kann ein Ausfall von weniger als einem Prozent der Jahresproduktion Preissprünge um bis zu 50 Prozent nicht erklären. Die dafür vor allem verantwortliche Nahrungsmittelspekulation an den Finanzmärkten wurde von den G7 aber mit keinem Wort erwähnt.“ Inzwischen legt BRICS (darin das “S“ für Südafrika als Afrikas Stellvertreter) an Gewicht zu – Argentinien und Iran bemühen sich um Mitgliedschaft und es werden von der G7 unabhängige Institutionen aufgebaut. Der IWF fürchtet eine effizienz-, sprich profitmindernde “Fragmentierung der Weltwirtschaft in geopolitische Blöcke mit unterschiedlichen technologischen Standards, Zahlungssystemen und Reservewährungen“.
https://www.jungewelt.de/artikel/429834.%C3%B6konomie-globalisierung-als-wirtschaftskrieg.html

Kenianische Kunst in Kassel: Gepresste Blöcke von Elektroschrott, eine Halle, die aus gepressten Blöcken aus gebrauchten Kleidern gebaut ist – nest collective, eine KünstlerInnen-Gruppe aus Nairobi, stellt unter dem Motto “Return to Sender“ im Kasseler Park aus. Die second hand-Kleider, überwiegend schlechter Qualität, haben es geschafft, in afrikanischen Empfängerländern der “milden Gaben“ lokale Textilproduktion zu zerstören. Eine andere KünstlerInnen-Gruppe, das Wajukuu-Kollektiv, auch dieses aus Nairobi, hat die Eingangshalle der documenta in ein Slum umgebaut, mit rostigem Wellblech usw. Dazu gibt es Bilder, Installationen und Skulpturen und Erklärungen.
https://orf.at/stories/3272052/