6. Juli 2022

Madagaskar/Ökoregion Spiny Forests: Wahrscheinlich ist nirgends auf der Welt die Endemiedichte (die % von Pflanzen und Tieren, die es nur dort gibt) höher als im Südwesten Madagaskars. Die Ökoregion dort wurde “Stachelwald“ oder “Stacheldickicht“ genannt, gebräuchlicher sind aber die englischen Bezeichnungen, diese in der Mehrzahl: “Spiny Forests“ bzw. “Spiny Thickets“. Halb so groß wie Österreich ist diese Region, um die 44.000 km2 umfasst sie. Die klimatischen Bedingungen sind vor allem trocken...
https://www.africalibre.net/artikel/453-leben-unter-dornen-oder-auf-ein-wunder-mehr-oder-weniger-kommt-es-nicht-an




4. Juli 2022

Mali/Österreich: Österreich durfte ein halbes Jahr lang das Ausbildungskontingent der EUTM in Mali (etwa 1.000 Mann und Frau stark) kommandieren. Eigentlich will – so der nach Wien zurückgekehrte sechsmonatige Kommandant Brigadier Riener – Österreich unbedingt weitertun, denn der “nationale Beschluss für das Bundesheer reicht bis zum 18. Mai 2024“ – ein interessanter Grund. Ebenso interessant seine Analyse, dass es “der Druck der Europäer(Innen)“ gewesen sei, der “erreicht (hätte), dass im kommenden Jahr (in Mali) ein Verfassungsreferendum abgehalten wird und für 2024 freie Präsidentschaftswahlen angesetzt sind.“ Dass nunmehr nur mehr Offiziere ausgebildet würden und keine Militärs mehr, die tatsächlich gegen TerroristInnen kämpfen, soll Missbrauch des Beigebrachten verhindern? Interessant. Beängstigend schließlich die banale Brutalität einer Aussage zu den RivalInnen Frankreichs: “Wagner ist Feind.“
https://www.derstandard.at/story/2000137137075/tanner-haelt-an-bundesheer-einsatz-in-mali-fest

Mosambik/Gewalt an Frauen: Im heute Montag versandten WIDE-Update 3/2022 “Gender, bewaffnete Konflikte und Friedensinitiativen“ werden “Informationen und Materialien zu den Auswirkungen von bewaffneten Konflikten und Kriegen aus einer Gender-Perspektive zur Verfügung (gestellt) mit Fokus auf Frauen* und Mädchen*.“ Ein Beitrag (auf pp.2f des 14-seitigen pdf-Dokuments) beschäftigt sich mit Mosambik, wo der Kampf um Ressourcen (insbesondere Erdgas/TotalEnergies) sind die Frauen und Mädchen die vom Kampf in der Delgado- Provinz im Norden die Hauptbetroffenen – wobei nicht nur die “TerroristInnen“, sondern auch die Sicherheitskräfte TäterInnen sind, insbesondere an Frauen und Mädchen auf der Flucht. Abschließend gibt es zwei links zu Material von Friends of the Earth bzw. Light for the World.
https://wide-netzwerk.at/wp-content/uploads/2022/07/WIDE-Update-3-2022-Gender-Konflikte-Friedensinitiativen.pdf
https://www.theguardian.com/global-development/2021/apr/15/uk-support-mozambique-gas-project-cabo-delgado-fuelling-isis-conflict-foe
https://www.licht-fuer-die-welt.at/app/uploads/sites/8/2022/03/GCR-LFTW_DisabilityInclusiveRGA_CaboDelgado-MOZ_2022-01_final.pdf

Sahel: Im heute Montag versandten WIDE-Update 3/2022 “Gender, bewaffnete Konflikte und Friedensinitiativen“ gibt es eine Kurzbesprechung unseres kürzlich veröffentlichten Sahel-Buches – hier in voller Länge:
“Buch: Krisenregion Sahel
Ein im April neu erschienener Band, an dem eine Reihe Autor*innen mitgewirkt haben, (mit-)herausgeben von Günther Lanier, der seit vielen Jahren in Burkina Faso lebt, erklärt politische Entwicklungen und Krisen in den Sahel-Staaten, von Senegal und Mauretanien im Westen über Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad und Sudan bis Eritrea am Horn von Afrika. Ein lesenswertes und sehr informatives Buch (mit Ausnahme eines kritikwürdigen Beitrags zu Eritrea), das die multiplen und in Zusammenhang mit Terrorismus stehenden Konflikte vor dem Hintergrund staatlicher Fragilität, (neo-)kolonialer Abhängigkeitsstrukturen und des Klimawandels analysiert. Wenngleich nur da und dort frauen*spezifische Einblicke gegeben werden, ist das Buch ausgesprochen hilfreich, um die Konflikte in dieser Region zu verstehen. (CT)
Edlinger, Fritz u.a. (2022): Krisenregion Sahel. Hintergründe, Analysen, Berichte. Promedia, Wien“
Zum Abschluss ein link zu meinen (Günther Laniers) Radio Afrika-Artikeln: https://radioafrika.net/author/glanier/, von denen sich vier auf das Buch beziehen.
https://wide-netzwerk.at/wp-content/uploads/2022/07/WIDE-Update-3-2022-Gender-Konflikte-Friedensinitiativen.pdf

Tansania: Naturschutzgebiete mögen keine Menschen. Oder nur als BesucherInnen oder ParkwächterInnen. Das bekommen in Tansania derzeit die Massai zu spüren – 150.000 sollen umgesiedelt werden, sie zerstören angeblich die Natur. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden 1 Polizist und 1 Massai getötet und viele Massai verletzt. Doch Natur-“Festungen“ gegen menschliche Besiedlung zu errichten ist nicht mehr up to date – heute plädieren NaturschützerInnen für ein Zusammenleben von menschlichen und tierischen BewohnerInnen.
https://www.derstandard.at/story/2000137119970/tansanias-regierung-will-massai-umsiedeln-weil-diese-schlecht-fuer-umwelt